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Musikhochschule nicht anerkannt

■ Musik HfK-Stiefkind / Rektorenkonferenz lehnte Antrag einstimmig ab

Zweimal jährlich tagen die Rektoren der Musikhochschulen der Bundesrepublik, zuletzt im Januar 1993 in Berlin. Seit 1989 liegt dort ein Antrag der Bremer Hochschule für Künste vor mit der Bitte, den „Fachbereich Musik“ der HfK doch aufzunehmen. „Immer wieder“, sagt die Mitarbeiterin der federführenden Musikhochschule, sei der Bremer Antrag behandelt worden, und am 17. Januar wurde er in Berlin mal wieder abgelehnt: „Einstimmig, ohne Enthaltung“ schreibt das Protokoll, wegen „gravierender personeller Defizite“. Eine „Qualitätsverbesserung der Ausbildung in Bremen“ sei erforderlich.

Dabei waren sowohl HfK-Rektor Jürgen Waller wie Abteilungsleiter Musik Kurt Seibert nach Berlin gereist, um die Konferenz von den Bemühungen des Bremer Fachbereiches Musik zu überzeugen. Die Überleitung der „Akademie für alte Musik“ an die Hochschule, verbunden mit 6,5 zusätzlichen Professorenstellen, sollte als Argument bei dem neuerlichen Anlauf dienen.

Aus Sicht des Fachbereichssprechers allerdings hätte man die zusätzlichen Stellen nutzen müssen, den Mangel bei der Grundversorgung der Studenten zu beheben. Die Hfk sei aber schließlich, so der Fachbereichssprecher Seibert in einem internen Brief, „unter bewußter Mißachtung der Hochschulautonomie massiv und nachhaltig gezwungen und erpreßt“ worden, auf die Stellen die SpezialistInnen der Alten Musik zu übernehmen.

Genau dieses Argument ist auch für die Rektorenkonferenz entscheidend: „Die Einrichtung von Sonder- und Aufbaustudiengängen dürfte in Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit der Bremer Studenten nicht auf Kosten der zentralen Studiengänge gehen“, steht in dem ablehnenden Protokoll.

Daß die Musikausbildung in der Bremer Hochschule für Künste nicht so recht ernst genommen wird, zeigt sich für die Rektorenkonferenz auch noch an einem Statusproblem: Die Musik ist im Rektorat der Bremer Hochschule schlicht nicht vertreten. „Defizite in der Selbstverwaltungsstruktur“ nennen das die anderen Musik- Rektoren.

Eine Woche nachdem die Rektorenkonferenz in Anwesenheit des „Gastes“ Prof. Waller über das Thema der Anerkennung der Bremer Musikausbildung in der Rektorenkonferenz beraten und abgestimmt hatte, erhielt der „federführende“ Würzburger Prof. Hennevogl einen Brief aus Bremen: HfK-Rektor Prof. Waller machte ihn „darauf aufmerksam, daß die Hochschule für Künste Bremen keinen Antrag auf Mitgliedschaft in der Rektorenkonferenz der Musikhochschulen gestellt hat“. Hennevogl, verständlicherweise irritiert, fragt seitdem: „Was gilt?“ und unterfüttert diese Frage mit einer Kopie des Schreibens der Rektors der Hochschule für Künste vom 16.2.1989, in dem es heißt: „Hiermit stelle ich den Antrag auf Mitgliedschaft der Hochschule für Künste in der Rektorenkonferenz der Staatlichen Musikhochschulen“.

Diesem Antrag war damals die Bemerkung beigefügt, daß die Bremer Hochschule für Künste in der Konferenz der Rektoren der Kunsthochschulen selbstverständlich seit 1986 schon ordentliches Mitglied ist. K.W.

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