Grüner Pazifist stimmte rechts

■ Betr.: taz v. 19.3.93

Eine scheinbare „Debatte“ läuft ab: Herr Fücks (ehemaliger Querdenker) als Senator mit Eingreifwillen bekommt viel Platz, die Friedensbewegung zu verunglimpfen. Herr Fücks als Gallionsfigur für früher (naiven?) Friedenswillen und heute für realistische Senatspolitik?

Um ihn aus der Kritik zu nehmen, gibt es ja nun ihn, den Grünen Ruffler, der mit der DVU abgestimmt hat. Begeistert bin ich auch nicht, aber trotz aller Scheingefechte bleibt, daß die Grünen keinen eigenen antimilitaristischen Antrag eingebracht haben bzw. (wg. Differenzen innerhalb der eigenen Fraktion?) einbringen konnten. Dann hätte über einen grünen friedensstiftenden Antrag abgestimmt werden können. Dann wäre auch deutlich geworden: die über Ruffler herfallen, lehnen in Wirklichkeit seine antimilitaristische Position ab und wünschen militärisches Eingreifen.

Schade, daß nun auch die ehemals t(atsächlich) a(ndere) z(eitung) auf der bellizistischen Welle schwimmt. Der Slogan: „Was hier nicht steht, steht in der taz....“ ist nur noch Nostalgie, wie die Friedensbewegung für einige Senatorablen in Bremen ebenfalls Nostalgie, Jugend(sünde?) ist. Eva Böller