"Suche ist Neuanfang"-betr.: "Auf der Suche nach einem neuen Anfang", taz vom 22.3.93

betr.: „Auf der Suche nach einem neuen Anfang“,

taz vom 22.3.93

GeRos Blick auf die Stimmung beim Mainzer Treffen mit Angehörigen und Anwälten von RAF- Gefangenen geht notwendigerweise fehl, weil die Sichtweise der Mandats- und Kofferträgergesellschaft BRD allzu „einpunktbewegt“ übernommen wird. Es ist mehr gesagt und anders gesprochen worden: Die mit den politisch verfolgten und abgestraften Menschen Verbundenen nehmen nämlich durchaus wahr, welche im gesellschaftlichen Auslaufmodell heranwachsenden Brüche die „Herrschaft“ zu der antizipierenden Härte gegenüber fundamentaler Opposition veranlaßt. So ist auch gesagt worden, daß entlang der Themen „Wohnungslosigkeit/ Armut/Rheinhausen II/VW/ABM-cut und Ost-Abwicklung“ die Angehörigen nicht alleine auf „Frust“ abonniert sind.

Der Endzeit-Mentalität oben genannter Trägerschaft mag das Heraufdräuen einer Opposition von Leuten und Gruppen, welche Eigenverantwortlichkeit reklamieren, Sorge bereiten. Oder ein Bewußtsein wachsender gesellschaftlicher Wirksamkeit. Und das Wollen lebendiger und gemeinsamer Zukunftsfähigkeit.

Wenn die taz vom 22. nicht mit dem RAF-„Umfeld“-Begriff der FAZ vom 16. verwechselt werden will, dann muß die verbindende Kenntnis von der vorläufigen Oppositionslosigkeit an den sozialen Orten, die nie leergefegter schienen (Lehrstühle und -stellen, Pflegeheime und Gewerkschaftsbüros, Redaktionsstuben und Sozialstellen), mitbemerkt und mitberichtet werden. Günther Goldammer, Celle