Aus für Krankenhäuser?

■ Hamburger CDU fordert Aktualisierung der Krankenhaus-Bedarfsplanung

der Krankenhaus-Bedarfsplanung

Eine Neuorientierung der Hamburger Krankenhausplanung verlangt die CDU-Bürgerschaftsfraktion. Der Bedarfsplan sei veraltet, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU, Sieghard-Carsten Kampf gestern auf einer Pressekonferenz. Seine Forderung: Eine „konzertierte Aktion Krankenhausplanung 2000“.

Der CDU-Abgeordnete, auch Chefarzt des Marienkrankenhauses, fürchtet sowohl um die Versorgung der Patienten als auch um die Existenz der Krankenhäuser. Die CDU-Forderung weist Hans-Joachim Breetz, Sprecher der Gesundheitsbehörde, als schon erfüllt zurück: „Wir haben so ein Gremium, das auch an dem jetzigen Plan beteiligt ist. Bei uns heißt dieses offener Planungsprozeß“.

Hauptkritik Kampfs: Die für 1995 prognostizierten Einwohnerzahlen sind jetzt schon überschritten, das Investitionsdefizit liegt eher näher an zwei Milliarden statt an den vom Senat angegebenen 300 Millionen. Vor allem befürchtet Kampf jedoch „einschneidende Veränderungen durch das Gesundheitsreformgesetz“ (GSG), die im Plan außer acht gelassen worden seien. Doch was sich im Krankenhausbetrieb verändern wird, vermochte auch Kampf nicht zu benennen.

Die Gesundheitsbehörde kann drei Monate nach Gesetzesstart immer noch keine konkreten Angaben machen. Vermutungen bestimmen die Aussagen. Breetz: „Die Umschichtung, die durch die ambulanten Operationen passieren, sind ein Prozeß, der dauert. Eingriffe wie der beim grauen Star können möglicherweise bis zu 80 Prozent ambulant gemacht werden.“

Ursprünglich war im GSG geplant, ambulante Operationen ohne ärztliche Überweisungen in Krankenhäusern zu ermöglichen, um so die Wettbewerbsfähigkeit der Kliniken zu stärken. Eine seit gestern geltende Vereinbarung der Krankenkassen, kassenärztlichen Vereinigung und der deutschen Krankenhausgesellschaft sieht dagegen vor, ambulante Operationen vorrangig von niedergelassenen Ärzten betreuen zu lassen. Dennoch befürchtet Gesundheitssenator Ortwin Runde keine negativen Auswirkungen für Hamburgs Krankenhäuser. Das sehen die Ersatzkassen ganz ähnlich: „Der Patient wird entscheiden, ob er beim Arzt oder im Krankenhaus die ambulante Operation vornehmen lassen will“, so Herbert Korfmacher vom Arbeiter-Ersatzkassen-Verband. Die Kliniken seien nach wie vor wettbewerbsfähig. Katrin Wienefeld