Zahl der Flüchtlinge stieg

■ Minister Bull eröffnete neues Landesamt für Asylbewerber in Itzehoe

in Itzehoe

Die Zahl der Asylbewerber, die nach Schleswig-Holstein kommen, nimmt weiter zu. Das erklärte Innenminister Hans-Peter Bull gestern bei der Eröffnung des zentralen Landesamtes für Ausländerangelegenheiten in Itzehoe (Kreis Steinburg). Mit dem 1. April übernimmt das im Innenministerium angesiedelte Amt auch die Aufgaben der zentralen Aufnahmestelle. Das neue Landesamt hat zwei Außenstellen in Lübeck und Flensburg und insgesamt 51 Mitarbeiter.

Im Januar und Februar 93 kamen 20 Prozent mehr Asylbewerber nach Schleswig-Holstein als 1992. Zum Jahresende 1992 hielten sich hier 15359 Asylbewerber auf, 5000 mehr als Ende 1991. Den Hauptanteil bilden Bewerber aus Rumänien mit etwa 44 Prozent, gefolgt von Flüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien mit 9,2 Prozent und aus Ägypten (4,8 Prozent). Zwei Prozent der Asylbewerber wurden im ersten Anlauf anerkannt (1991 = 4,3 Prozent).

Die Bewerber aus diesen drei Ländern sollen in den zentralen Aufnahmestellen bleiben, bis ihr Verfahren abgeschlossen ist, längstens drei Monate. Die anderen werden auf Städte und Gemeinden verteilt. Eine eigens gegründete Ermittlungsgruppe der Polizei nahm ebenfalls gestern ihre Arbeit in Itzehoe auf. In den vergangenen drei Monaten fanden die Beamten über 300 Doppelidentitäten bei Asylbewerbern. Seit der Aufnahme eines Identifizierungssystems beim Bundeskriminalamt ist es möglich, die Fingerabdrücke aller Asylbewerber in drei Minuten automatisch zu erfassen und auszuwerten. Dies mache einen weiteren Zählapell in Schleswig-Holstein unnötig, sagte Bull. In Flensburg und Lübeck wird es ähnliche Ermittlungsgruppen geben. dpa