»Verbohrte Anklagebehörde«t

Schwere Versäumnisse bei der Wahrnehmung seiner Aufsichtsbefugnisse gegenüber der Staatsanwältin im „Plattenleger-Prozeß“ hat der Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristen (AsJ), Wolfgang Neskovic, dem schleswig-holsteinischen Generalstaatsanwalt Heribert Ostendorf vorgeworfen. In dem Verfahren gegen die Hamburger Rote-Flora- Sympatisanten Ralf Gauger und Knud Andresen seien dringend benötigte Justiz-Kapazitäten durch das „verbohrte“ Verhalten der Anklagebehörde über ein Jahr lang in unverantwortlicher Weise gebunden worden. Für den Steuerzahler seien Verfahrenskosten von mehreren hunderttausend Mark entstanden, schrieb Neskovic in einem offenen Brief. Völlig unverständlich sei die jetzt eingelegte Revision. „Sich gegen die selbst beantragte Entscheidung zur Wehr zu setzen, kann nur ungläubiges Kopfschütteln hervorrufen.“ Hier werde Arbeit produziert, die extrem überflüssig sei. „Ich sehe hierin ein schweres Aufsichtsverschulden, für das Sie der Öffentlichkeit Rechenschaft schulden“, erklärte er. dpa