Polizisten mahnen Senat

Die Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizistinnen und Polizisten hat den Hamburger Senat gestern aufgefordert, den Bebauungsplan St. Pauli 35 in Sachen Hafenstraße noch einmal zu überdenken. In einem offenen Brief an Bürgermeister Henning Voscherau und Stadtentwicklungsenatorin Traute Müller schreibt der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, Manfred Mahr, die Verabschiedung des Bebauungsplanes durch den Senat und die Bewertung der Pläne aus der Hafenstraße als „eine neue Form der politischen Kontroverse“ sei „bedauerlich“. Der Senat vergebe die Chance, Brücken zu seinen Bürgern zu schlagen.

Die vergangenen zehn Jahre sind nach Meinung der Arbeitsgemeinschaft nicht spurlos an den Menschen in der Hafenstraße vorübergegangen. Die ehemaligen Hausbesetzer hätten bewiesen, daß sie mehr als andere bereit seien, Kompromisse einzugehen. Ihr Vorschlag, die Baulücke in der Hafenstraße mit einem Neubau zu schließen, der unter anderem eine Kindertagesstätte sowie ein öffentliches Badehaus und Platz für Gewerberäume vorsieht, orientiere sich an den Bedürfnissen der vor Ort lebenden Menschen. Der Senat solle das Angebot aus der Hafenstraße konstruktiv aufgreifen, so könne ein „langjähriger Streit für beide Seiten beigelegt werden“. taz