Auf Hamburgs Straßen: Schrott-LKW unterwegs

Der Fahrer eines Mercedes traute gestern morgen seinen Augen nicht: Vor ihm auf der Autobahn fuhr ein russischer LKW, dessen Hinterachse im wahrsten Sinn des Wortes „eierte“. Über Autotelefon informierte der geschockte Benz-Fahrer die Polizei, die sofort eine Fahndung nach dem LKW einleitete. Vor der Anschlußstelle Hamburg-Volkspark gelang es einer Verkehrsstreife endlich, den defekten Brummi zu stoppen. Eine sofortige Vorführung beim Technischen Überwachungsverein ergab: Das Fahrzeug war mehr als „verkehrsunsicher“. Sage und schreibe 17 Mängel stellte der Sachverständige fest. Neben einer undichten Bremsanlage war der Bremskraftregler funktionsuntüchtig. Die Bremsen an einer der Hinterachsen hatte keinerlei Bremswirkung, die Bereifung war mangelhaft, an den Federn und an den Kraftstoffleitungen waren gravierende Defekte. Mit Hilfe eines Dolmetschers teilte der 53jährige Brummi-Fahrer mit, daß er zuvor etwa alle 20 Kilometer habe anhalten müssen, um mit Hammerschlägen auf das Druckausgleichventil den gesunkenen Bremsdruck wieder aufzubauen. Die Polizei legte den LKW still, anschließend wurde der Brummi verladen und nach Moskau zurückgeschickt. Fast zeitgleich stoppte die Polizei am Friedrich-Ebert-Damm einen anderen russischen LKW, der ebenfalls erhebliche technische Mängel aufwies. Die Polizei verdonnerte den Brummi-Faher dazu, eine Werkstatt anzusteuern. Erst nach aufwendigen Reparaturen durfte das Fahrzeug seine Fahrt in den Osten fortsetzen. kva