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Rechtsradikalen-Treffen in der Nordheide angegriffen

60 Mitglieder der norddeutschen antifaschistischen Szene (Antifa) haben am Montag abend in Tostedt bei Buchholz in der Nordheide ein Treffen von Rechtsradikalen angegriffen. Als Zivilfahnder den bedrängten Rechtsradikalen zur Hilfe eilten, warfen die Antifa-Aktivisten die Scheiben eines Polizeifahrzeugs ein. Verletzt wurde bei den Auseinandersetzungen und bei einer anschließenden friedlichen Demonstration niemand.

Seit mehreren Wochen ist das Einkaufszentrum „Am Sande“ des kleinen Städtchens in der Nordheide zum Tummelplatz diverser rechtsradikaler Gruppierungen geworden. Fast jeden Abend versammeln sich dort bis zu 60 Rechtsradikale und feiern feuchtfröhlich bis in die späte Nacht. Neonazi-Banner und -Fahnen werden entrollt und aufgehängt. Mit den Meetings versuchen die Rechtsradikalen offenkundig das örtliche Jugendzentrum unter ihre Kontrolle zu bekommen und ihre Basis in der Tostedter Jugendszene auszubauen.

Die Polizei schritt bisher gegen die Treffen nicht ein. Vor Angriffen aus der Antifa-Szene schützten sich die Rechtsradikalen in den vergangenen Wochen durch umfangreiche Straßenkontrollen.

Am Montagabend hatten sich jedoch nur rund 20 Neonazis versammelt. Als die Antifa-Demonstranten mit Schlagstöcken auf ihre Gegner losgehen wollten, flüchteten die Neonazis. Für den gestrigen Abend wurde allerdings ein Großaufmarsch der Neonazis in Tostedt erwartet, die „Führers Geburtstag“ feiern wollen. Peter Müller

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