Anklage gegen Kriegsverbrecher

■ Zwei Soldaten sollen 1943 in Italien gemordet haben

Koblenz/Cottbus (dpa/taz) – Gegen einen 78 Jahre alter Rentner aus Cottbus und einen 70jährigen Architekten aus Ochtendung (Kreis Mayen-Koblenz) hat die Staatsanwaltschaft Koblenz jetzt wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen Mordanklage erhoben. Nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft von gestern sollen beide Beschuldigte 1943 ein Massaker an italienischen Frauen und Kindern verübt haben. Der Architekt sitze zur Zeit in Untersuchungshaft, der andere Mann sei auf freiem Fuß. Der Prozeß werde voraussichtlich im Sommer beginnen.

Laut Anklage sollen die Männer mit einem Stoßtrupp der Wehrmacht am 13. Oktober 1943 in Caiazzo bei Neapel mutmaßliche Partisanen in einem Bauernhaus aufgespürt und erschossen haben. Sieben Personen – vier Männer und drei Frauen – seien standrechtlich erschossen, anschließend auch die übrigen Bewohner des Hauses getötet worden. Darunter waren nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft neun Kinder und sechs Frauen. Beide Beschuldigte sollen selbst geschossen haben.