Hexengetümmel

■ Rund 30.000 Menschen bevölkerten zur Walpurgisnacht den Harz

Rund 30.000 Menschen haben am Wochenende als Teufel und Hexen verkleidet im sagenumwobenen Harz die Walpurgisnacht gefeiert. Nach einer Volkssage sollen in dieser Nacht bis zum ersten Hahnenschrei die bösen Geister des Winters vertrieben und dann der Maikönigin das Feld überlassen werden.

Im letzten Ort vor dem 1.142 Meter hohen Brockengipfel, dem 1.000 Einwohner zählenden Schierke (Kreis Wernigerode), kamen rund 6.000 Menschen zum Teil mit Sonderzügen und Spielmannszügen. Hotels und Pensionen waren ausgebucht.

Ein Wermutstropfen: Wie im vergangenen Jahr hielten sich auch diesmal Besucher nicht daran, daß sie beim Aufstieg auf den Brocken die vorgegebenen Wege nicht verlassen und wegen der hohen Waldbrandgefahr kein Feuer entzünden dürfen.

Gegen Mitternacht tanzten die Hexen und Teufel um ein Feuer und erinnerten an die qualvollen Hexenverbrennungen im 14., 15. und 16. Jahrhundert. Auf dem Blocksberg, dem heutigen Brocken, sollen Frauen einst den Göttern Tiere für eine gute Ernte geopfert und die Sommersonnenwende gefeiert haben.

Walpurga war eine aus dem englischen Königsgeschlecht stammende Missionarin, die im 8. Jahrhundert in Heidenheim wirkte und zufällig die Kalenderheilige des 1. Mai ist. Wohl deshalb, weil sie mit Hexenwahn und Teufelsspuk nichts zu tun hatte, wurde sie zur Schutzheiligen gegen derlei Gefahren. dpa