Hamburgs Muslime einig

Mehrzahl der islamischen Vereine fordert wirksamen  ■ Schutz für Bosnien

Die islamischen Vereine und Gemeinden Hamburgs demonstrieren jetzt angesichts des Krieges in Ex- Jugoslawien ungewohnte Einstimmigkeit. Gestern forderten rund 25 islamische Organisationen — Vertreter von mehr als 60 000 Muslimen — endlich wirksamen Schutz

1für die bedrohte bosnische Bevölkerung. Dazu gehöre die Einhaltung des Wirtschaftsembargos gegen Restjugoslawien, die Bereitstellung bewaffneter Konvois zur Sicherung humanitärer Hilfe und die Aufhebung des Waffenembargos gegen Bosnien-Herzegowina.

1„Wir protestieren nicht gegen die Serben, sondern gegen die serbischen Militärs und Politiker“, so Pia Köppel von den „Internationalen islamischen Studien“. In Bosnien werde eine funktionierende multikulturelle und multireligiöse Gesellschaft zerstört. Muslime, Christen und Juden hätten vor Kriegsbeginn in der Region Bosnien-Herzegowina friedlich zusammengelebt.

Für die rund 6000 bosnischen Flüchtlinge in Hamburg fordern die Muslime die definitive Zusage der Hansestadt, die Krankenkosten zu übernehmen. Da diese zur Zeit nur im Rahmen von Kulanzverfahren übernommen werden, müssen die Gastfamilien, bei denen nicht-krankenversicherte Bosnier wohnen, die Kosten im Zweifelsfall tragen. Asra Alibalic von der bosnischen Gemeinde: „Das ist eine wackelige Angelegenheit. Viele potentielle Gastfamilien werden so abgeschreckt.“ wie