„Unbequemer Mahner“

■ Parteien würdigen Heinrich Albertz / Grüne: Vertreter des aufrechten Ganges

Berlin. Des verstorbenen ehemaligen Regierenden Bürgermeisters Heinrich Albertz haben gestern Vertreter aller im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien gedacht. Als „großen Demokraten“ und „unbequemen Mahner“ würdigte der Regierende Bürgermeister Diepgen den Pfarrer und Politiker. Albertz habe in einer schwierigen Zeit zwischen 1966 und 1967 der Landesregierung vorgestanden. „Er selbst ist zu einer Symbolfigur dieses Umbruchs geworden“, erklärte Diepgen. Die Glaubwürdigkeit seines starken Charakters habe vor den Herausforderungen der Zeit standgehalten, ohne Schaden zu nehmen. Er habe der Stadt „in vorbildlicher Weise gedient“. SPD-Chef Staffelt erklärte, die SPD trauere um einen Politiker, für den Widerspruchsgeist eine „demokratische Tugend“ gewesen sei. Die Fraktion Bündnis 90/ Grüne ehrte Albertz als „Vertreter des aufrechten Ganges“. Die Parteichefin der Landes- FDP und Fraktionsvorsitzende Carola von Braun sgte, Albertz habe sich „beispielhaft für Berlin verdient gemacht“. Der „politische Christ“ habe „besonders auf Wahrhaftigkeit, Offenheit und Glaubwürdigkeit gesetzt“.

Vor dem Roten Rathaus waren gestern die Flaggen auf Halbmast gehißt. Am kommenden Montag und Dienstag wird im Rathaus ein Kondolenzbuch ausliegen. dpa/taz

Siehe ausführlichen Bericht Seite 5