Mehr Hafenkontrollen

■ Harte Zeiten für Seelenverkäufer

Bonn (dpa) – Die 15 europäischen Hafenstaaten haben verstärkte Sicherheitskontrollen insbesondere für Billigflaggen-Schiffe vereinbart. Diese Maßnahmen sollen die oft von Uralt-Kähnen verursachten Ölkatastrophen bekämpfen. Der Kontrollausschuß der europäischen Meeresanrainer beriet am Dienstag unter Beteiligung von Beobachtern aus den USA, Kanada, Rußland und der asiatisch-pazifischen Region. Wie das Verkehrsministerium im Anschluß mitteilte, wird eine Liste der Schiffe angelegt, die über einen Zeitraum von drei Jahren hinweg überdurchschnittlich bei Kontrollen in den Häfen festgehalten werden. Bei künftigen Überprüfungen durch die Hafenbehörden sollen vorrangig die in der Liste bereits aufgeführten Schiffe kontrolliert werden. Der Ausschuß reagierte damit auf die Tatsache, daß eine Reihe von Flaggenstaaten bereits seit längerer Zeit wegen erheblicher Mängel im Sicherheitsstandard ihrer Schiffe besonders häufig aufgefallen seien. Die betroffenen Staaten sollen rechtzeitig über die gegen ihre Schiffe beabsichtigten Maßnahmen unterrichtet werden. Die Liste der „schwarzen Schafe“ wird regelmäßig jährlich veröffentlicht.

Die Hafenkontrollen, bei denen im Stichprobenverfahren etwa 25 Prozent der Schiffe unter fremder Flagge überprüft werden, umfassen die Einhaltung von Normen, die im Rahmen internationaler Übereinkommen im Interesse von Sicherheit, Meeresumweltschutz sowie der Lebens- und Arbeitsbedingungen an Bord bestehen. Beschlossen wurde ferner die Aufnahme Kanadas als 16. Mitglied.