Caramba: Maria betatschte Sabino

Los Angeles (dpa/AP/taz) – Die Firma Cal Spas im kalifornischen Ponoma, Herstellerin von Heizröhren, muß einem ehemaligen Angestellten eine Million Dollar Schadenersatz wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz durch seine Chefin zahlen. Das von einem Geschworenengericht in Los Angeles am vergangenen Mittwoch gefällte Urteil gilt in den USA als einmalig. Nach Angaben von Rechtsanwältin Gloria Allred, die den Kläger Sabino Gutierrez vertreten hatte, ist bisher kein Fall bekannt, in dem ein Mann für derartiges Betragen einer Frau entschädigt worden wäre. Der 33jährige Gutierrez hatte behauptet, zwischen 1986 und 1992 beinahe täglich am Arbeitsplatz von seiner Vorgesetzten Maria Martinez umarmt, geküßt und an den Genitalien berührt worden zu sein. Die aus zehn Frauen und zwei Männern bestehende Jury gab seiner Schadenersatzklage statt, obwohl Gutierrez zugegeben hatte, daß es 1988 in seiner Wohnung auch zum Geschlechtsverkehr mit seiner Chefin gekommen sei. Er erklärte, er habe befürchtet, bei einer Verweigerung gefeuert zu werden, und sich deshalb „zum Sex erpreßt“ gefühlt. Deshalb habe er auch jahrelang das Verhalten seiner Vorgesetzten ertragen. Gutierrez zeigte sich mit dem Urteil zufrieden: „Mein Fall ist ein gutes Beispiel dafür, daß eine Firma, die auf Beschwerden nicht reagiert, einen sehr hohen Preis zu bezahlen hat.“