Au weia

■ Was Czichons Chefsekretärin alles nicht mehr weiß

Ernsten Anlaß zur Sorge bieten die Bremer Stadtwerke AG, was die Arbeitsfähigkeit zentraler Funktionen im Hause betrifft. Das war eine der Erkenntnisse aus dem gestrigen Untersuchungsausschuß. Christel Thölken, Sekretärin des Vorstands- Vorsitzenden Günther Czichon, wurde befragt. Ob sie von irgendwem irgendwann jemals beauftragt wurde, Ausschuß-relevante Unterlagen zu sichten, herauszusuchen, zu sortieren? fing Michael Teiser (CDU) ganz ganz behutsam an. Beim besten Willen: Das wußte sie einfach nicht mehr. Überhaupt keine Erinnerung. Ob sie denn bemerkt hätte, daß andere Abteilungen für den Ausschuß Unterlagen zusammengestellt hätten? Selbstverständlich. Und im Chefsekretariat, im Vorzimmer des Vorstands-Chefs, der monatelang im Kreuzfeuer von Kritik und Spekulationen gestanden hatte, ob da in der „allgemeinen Korrespondenz“ so gar nichts über Spenden- und Bewirtungsvorgänge zu finden sei? Das weiß ich nicht. Haben Sie jemals mit Dr. Czochon darüber gesprochen? Ich kann mich nicht erinnern. Es ist immer so wenig Zeit, Dinge zu besprechen. Kurz vor dem Zustand völliger Verzweiflung holte Teiser zum Gegenschlag aus: „Aber was ein Werktarif ist, das wissen Sie?“ Ja. „Könnte ja sein, daß Sie das vergessen haben.“ S.P.