Rechte Enttäuschung

Einen Tag nach der Auflösung der Fraktion der rechtsextremistischen Deutschen Volksunion (DVU) im Kieler Landtag hat ihr früherer Vorsitzender, Ingo Stawitz, die Parteizentrale in München scharf kritisiert. Er sei menschlich zutiefst enttäuscht, wie DVU-Chef Gerhard Frey mit der Fraktion in Kiel und den Wählern umgegangen sei, sagte Stawitz am Donnerstag. Stawitz, der die DVU nach Meinung des Bundesvorstands „in das Licht von Neonazismus und Rassenhaß brachte“, meinte, die Differenzen hätten ganz andere Gründe: Er und seine Kieler Kollegen seien „keine ferngesteuerten Roboter aus München gewesen“. Frey und dem Bundesvorstand sei es vor allem ums Geld gegangen: 180 000 Mark wurden bisher von den Diäten der DVU-Abgeordneten für die Münchner Parteikasse abgezweigt.