Galerienspiegel

GALERIENSPIEGEL

1991 wurden in 62 Staaten der Welt 2703 Menschen zum Tode verurteilt, 2086 Menschen wurden hingerichtet. Amnesty International schätzt die Zahl der legal ums Leben gebrachten sehr viel höher ein. Der Hamburger Arbeitskreis zur Abschaffung der Todesstrafe versucht nun mit der Ausstellung Hört auf, laßt mich Luft holen... vor allem auch emotionale Aspekte der Todesstrafe darzustellen. Die 60 Exponate, Skulpturen, Installationen, Photos, Radierungen, Gemälde und Zeichnungen, werden von Texttafeln zum Thema ergänzt. Klinkerwerk der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Jean-Dolidier-Weg, Eröffnung: 15. Juni, 18 Uhr, bis 30. Juli

Eine bisher unbekannte Seite im kreativen Schaffen des Hörfunkredakteurs und Jazz-Musikers Michael Naura deckt eine Ausstellung im NDR-Casino auf: Augenbilder — Zeichnungen und Collagen. Naura greift, um zum Thema zu führen, tief hinein in die Menschheitsgeschichte, von äthiopischer Talisman-Kunst des 4. Jahrhunderts über den mittelalterlichen Aspekt des Auges als Sitz der Seele, vom bösen Blick bis zum erotischen Schlafzimmerblick. Fast wie Kinderzeichnungen mit bunten eingeklebten Elementen wirken die Arbeiten, die Naura auch als eine Hommage an den amerikanischen Zeichner Saul Steinberg sieht. NDR-Casino, Rothenbaumchaussee, Haus 4

Fresken, angelehnt an Formen der Hieroglyphen aus Pflanzen-, Tier- und Vogelwelt, zeigt der 1963 in Alexandria geborene und seit 1986 in Hamburg lebende Künstler Salama Mohamed in der Vorwerk Galerie. Die mitunter von Käfern wimmelnden Bilderwelten versuchen zwischen dem Blick eines Menschen im 20. Jahrhundert und dem Hintergrund einer 5000 Jahre alten Kultur Verbindungen herzustellen — mit dem Schwerpunkt in der Jetzt-Zeit. Vorwerk Galerie, Vorwerkstr. 21, Eröffnung 11. Juni, 19.30 Uhr, bis 20. Juni

Vor fünf Jahren begann sich der amerikanische Künstler Max Frazee mit Massenmördern zu beschäftigen. Was ursprünglich als Projekt über einzelne Täter begann, entwickelte sich zu einer Fülle von Informationen über Hunderte von Mördern dieses Jahrhunderts. Gene Pool — A Library Of Serial Killers versammelt als visuelles Archiv fast 1000 Mörder, die in einem bestimmten Zeitraum mehr als drei Menschen töteten. Heute um 19 Uhr strahlt der Offene Kanal Die Sendung zur Ausstellung aus, am 13. Juni äußert sich Max Frazee um 18 Uhr im Westwerk über Life Being What it is, One Dreams Of Revenge. Westwerk, Admiralitätsstr. 74, Eröffnung, 10. Juni, 19 Uhr, bis 20. Junitaz