Sektenbeauftragter Thomas Gandow contra VPM

■ VPM bestreitet bei Podiumsdiskussion in der TU, „rechtsradikale Sekte“ zu sein

Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Was will eine rechte Sekte an der Uni?“ haben die ASten von FU und TU am Dienstag in der TU veranstaltet. AnhängerInnen des VPM („Verein für Psychologische Menschenkenntnis“), die diesen zu verteidigen suchten, nahmen in großer Zahl teil.

HauptrednerInnen auf dem Podium waren der Sektenbeauftragte der Evangelischen Kirche, Thomas Gandow, und Monika Schippmann von der Senatsjugendverwaltung. Beide warnten vor der Gefährlichkeit des VPM und des AQS („Arbeitskreis Qualifiziertes Studium“), der diesem personell nahestehe. Gandow verlas das Reuebekenntnis eines VPM- Abtrünnigen, dessen unterwürfige Haltung gegenüber der Vereinschefin auf strenge Hierarchien in der Organisation hindeutete.

Ein Diskutant erzählte von seiner Mitgliedschaft bei VPM und den Problemen, als er nach dem Ausstieg „zuerst keinen Lebensinhalt“ mehr hatte. Die VPM-Lobby konterte mit der Behauptung, er sei gar kein Mitglied gewesen. Wenn unangenehme Dokumente verlesen wurden, brachen die VPMlerInnen in „spontanes“ Gelächter aus und beklatschten Sätze, die sie als positiv empfanden, auch wenn es nur ironische Bemerkungen waren.

Den PodiumsdiskutantInnen war an ihrer wohlabgewogenen Ausdrucksweise anzumerken, daß sie Klagen des VPM vermeiden wollten. Die VPM-FürsprecherInnen verwahrten sich wiederholt dagegen, daß der Verein „rechtsradikal“ und eine „Sekte“ sei. Anhängige Prozesse gegen verschiedene Presseveröffentlichungen, in denen Anschuldigungen gegen die VPM erhoben wurden, seien noch nicht in letzter Instanz entschieden. Dabei hätten VPM-Kritiker doch gar nichts zu befürchten, wenn sie „redlich und nicht unwissenschaftlich“ seien. Die Aufforderung vom Podium, einen Kritiker zu nennen, „den Sie als redlich anerkennen“, ließ die Fan-Gemeinde verstummen, eine Antwort gab es nicht.

Publikumsgäste berichteten von der Schwierigkeit, an der Uni die sachliche Diskussion mit Leuten vom „Arbeitskreis Qualifiziertes Studium“ zu führen: Die AQSler beteuerten, sie würden „von den Linken“ verkannt. Als prominentester Gast brach Hans-Eberhard Zahn eine Lanze für den VPM. Der bewährte Aktivist der „NoFu“, eines konservativen Datensammelbundes an der FU, meinte, die „Diffamierungskampagne“ rufe ihn als „Demokraten ausdrücklich an die Seite einer solchen Gruppe“. mf