Hausbesetzung in Norderstedt

In Norderstedt ist gestern morgen das Gebäude Bahnhofstraße 57 besetzt worden. Die Aktion ist auf heute Mittag befristet. „Wir, die BesetzerInnen, sind eine Gruppe, die aus der Hausbesetzung der Alten Dorfstraße 30 im November vergangenen Jahres hervorgegangen ist. Seit damals hat sich die Wohnsituation in Norderstedt nicht verbessert, sondern sogar drastisch verschlechtert.“

Mit der Aktion wollen die BesetzerInnen die städtische Wohnungspolitik anprangern, die Wohnraumleerstand zulasse. Das Haus Bahnhofstraße 57 steht nach Angaben der BesetzerInnen bereits seit 20 Jahren leer.

Statt die Schaffung billigen Wohnraums zu fördern, — es sind in Norderstedt immerhin 1957 wohnungssuchende Haushalte registriert — würde die Stadt den Bau von luxuriösen Eigentums- und Mietwohnungen vorantreiben, so der Vorwurf. Die BesetzerInnen: „Im Kontex dazu steht auch die Umstrukturierung Alt-Garstedts mit dem Niederreißen des ehemaligen Mütterzentrums oder die Schließung des Alten Garstedter Warenhauses sowie die geplante Luxus- und Protzerweiterung des Herold-Centers.“

Die Gruppe möchte in dem besetzten Haus ein Projekt „Soziales Zentrum“ errichten, in dem es kombinierte Wohn- und Lebensbereiche geben soll. kva