piwik no script img

10. Nahostrunde beginnt

■ US-Regierung aktiviert Mittlerrolle

Tel Aviv (taz) – Neunzehn Monate israelisch-arabische Verhandlungen in Washington haben den Nahost-Friedensprozeß kaum weitergebracht. Es ist ungewiß, ob es in der heute beginnenden zehnten bilateralen Gesprächsrunde endlich zur ersten israelisch-palästinensischen Grundsatzerklärung kommt, die nichts anderes wäre als eine Tagesordnung für zukünftige Verhandlungen. Von deren Fortkommen hängen die Gespräche mit den anderen arabischen Delegationen weitgehend ab. – Die Palästinenser hoffen jetzt auf eine Änderung der einseitig pro-israelischen Position der USA und auf eine folglich größere Beweglichkeit Israels. Derzeit bemühen sich US-Diplomaten intensiv um Vermittlung zwischen Israelis und Palästinensern.

Garantien zu Grundsatzfragen des zukünftigen Autonomie-Statuts konnten die Palästinenser von den USA aber bislang nicht bekommen. – Da sich die Lage in den besetzten Gebieten insbesondere seit der Abriegelung Ende März weiter verschlimmert hat, warnen Mitglieder der palästinensischen Verhandlungsdelegation erneut vor einem Scheitern der Gespräche. Und die Delegation bröckelt weiter ab: So erklärte die palästinensische Volkspartei (früher KP), die sich an den Vorgesprächen zur 10. Runde noch beteiligte, daß sie keinen Vertreter entsenden wird. Es besteht die Möglichkeit, daß die übrigen Gruppierungen der palästinensischen Delegation nur „unter Protest“ und „symbolisch“ an den Verhandlungen teilnehmen werden. Ob der palästinensische Delegationsleiter Heidar Abdel Schafi nach Washington kommen wird, ist noch offen. Amos Wollin

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen