Vorwürfe gegen Polizei

■ Nach Durchsuchung: Hausbewohner fordern die Herausgabe aller Daten

Die Polizei soll alle Daten löschen oder an die Betroffenen herausgeben, die sie bei ihrer Durchsuchung eines selbstverwalteten Hauses im Prenzlauer Berg gesammelt hat. Das fordern die Hausbewohner aus der Kastanienallee 85. Nach ihrem Bericht, der der taz vorliegt, sollen etwa 80 beteiligte Polizeibeamte am vergangenen Mittwoch gegen vier Uhr morgens nicht nur jene Wohnung durchsucht haben, für die ein Durchsuchungsbefehl ausgestellt worden war, sondern auch die Wohnungen der anderen Mietparteien „durchleuchtet“ haben. Die Wohnungen seien von außen beleuchtet und durch die Fenster abgefilmt worden. Hausbewohnern sei es während der etwa zweistündigen Aktion verwehrt gewesen, sich frei im Treppenhaus zu bewegen. Nur mit einer „Einzelbewachung“ sei es möglich gewesen, auf den von der Polizei abgeriegelten Hof zu gelangen.

Nach dem Bericht der Bewohner soll die Staatsmacht die Treppenhaustür gewaltsam geöffnet und die abgeschlossene Kellertür mit einer Brechstange aufgebrochen haben. Bewohner, die dieses Vorgehen fotografieren wollten, seien behindert und bedroht worden. Die Bewohner halten den Polizeieinsatz angesichts dessen, daß 80 Gramm Haschisch gesucht wurden, für unverhältnismäßig. Sie vermuten, daß die „wahre Absicht“ gewesen sei, die „gesamte Hausgemeinschaft und unser Hausleben zu durchleuchten und zu kriminalisieren“. diak