Leise in den Sachzwang

Der Streit um den Gelben Sack wird heftiger. Fast wäre die Öffentlichkeit sanft entschlummert bei den vernünftelnden Worten aus dem Umweltressort nebst Bremer Entsorgern. Es soll verhandelt werden, nach wie vor, aber hinterrücks spitzt sich die Lage viel dramatischer zu, als die Gelassenheit der Müllentsorger uns signalisiert. Die Frage steht: Glauben die Umweltpolitiker daran, daß der Plastikmüll überhaupt recycelt werden kann, oder glauben sie das nicht?

Es scheint, daß das Umweltressort eher zu den Ungläubigen gehört. DSD wird die Plastikberge nicht abbauen können, sagt der Staatsrat. Dann aber ist die Verpackungsverordnung in einem zentralen Punkt gescheitert. Dann macht auch der Verbreitungsstopp für den Gelben Sack keinen Sinn. Dann müßten die Umweltpolitikerinnen sofort und heftig auf die Tonne hauen und klar sagen, was Sache ist: Wenn das Verwerten nur zu einem sehr geringen Maß geht, steht die Alternative nur noch zwischen Vermeiden und Verbrennen. Worum soll dann noch mit dem DSD verhandelt werden? Wer die Dramatik dieser Situation nicht zu einem großen Sprung in der Vermeidung nutzt, der schafft Sachzwänge. Und die sind nur noch mit dem Feuer zu lösen. Jochen Grabler