Konsumtempel am Stadion?

■ Pauliner Marsch wäre in Gefahr / Ohne Investor bleiben die Ideen Luftblasen

hier nbitte das Foto vom Stadion

Die SchwimmfreundInnen des Stadionbades sind besorgt: Hinter den Kulissen werde überlegt, das Hallen- und das Freibad zusammen mit der Ostkurve und dem Parkplatz vor den Bädern an einen privaten Investor zu verscherbeln. Der könnte dann dort ein kommerzielles Sport- und Freizeitzentrum errichten; von einem „Konsumtempel“ gar ist die Rede. Die FreundInnen des Stadionbades fordern eine öffentliche Diskussion darüber, ob hier öffentliches Eigentum verschleudert und die Pauliner Marsch betoniert werden soll.

In die Diskussion geworfen hat die Idee eines Gesamtpakets der SPD-Fraktionschef Claus Dittbrenner. Da ging es um das Bäderkonzept: Von 13 Bädern in öffentlicher Hand sollten vier geschlossen bzw. privatisiert werden, eines davon das Stadion-Hallenbad. Schon früher einmal hatte das Fan-Projekt Werder Bremen solch ein Konzept vorgestellt. Der Ausbau der Ostkurve lohne sich nämlich für einen Investor erst dann, wenn er unter den Tribünen und vor dem Stadion ein Hotel oder Freizeitzentrum einrichten könne.

Ortsamtsleiter Heck hat „prinzipiell“ nichts gegen solch einen „Konsumtempel“. Für den Fall der Fälle jedoch würde er die Zusage verlangen, daß der Pauliner Marsch ansonsten kein Halm gekrümmt werde. Das sei schließlich das Naherholungsgebiet des Stadtteils. Hauptproblem bliebe aber der zunehmende Verkehr durch die Besuchermassen.

Derweil redet sich der Vorsitzende des im Stadionbad trainierenden Schwimmclubs Mut zu: Er baut auf Finanzsenator Kröning. Hatte der nicht damals, als wegen des Ausbaus der Südtribüne das alte Clubhaus abgerissen wurde, dem Schwimmclub Hilfe versprochen „wenn es nötig ist“?

„Ach, eigentlich ist die Realisierung ganz weit weg“, meint Dittbrenner beruhigend, „oder kennen Sie jemanden, der viel Geld hat?“ Ohnehin sei die Sanierung der Ostkurve auf die nächste Legislaturperiode verschoben worden. Aber falls doch plötzlich ein Investor auftauchen sollte, orakelt der Vorsitzende der Gesellschaft für Öffentliche Bäder, Wolfgang Heise, „dann konkretisiert sich das ganz schnell“. cis