SchülerInnen haben sich Sommerferien verdient

■ Aber CDU will um zwei Wochen kürzen / GEW: „absolut schwachsinnig“

Eine Verkürzung der Sommerschulferien von sechs auf vier Wochen ist in Berlin derzeit kein Thema. Entsprechende Forderungen waren gestern von mehreren CDU-Bundestagsabgeordneten, darunter dem Vorsitzenden des Wirtschaftsausschusses, Friedhelm Ost, sowie vom Bildungsexperten der Bonner CDU-Fraktion, Egon Jüttner, gegenüber der Bild-Zeitung geäußert worden.

Wie die Pressesprecherin der Senatsschulverwaltung, Sabine Puthz sagte, gibt es in Berlin keine derartigen Überlegungen. Sie könne sich auch für die Zukunft nicht vorstellen, daß sich eine vierwöchige Sommerferien-Regelung in der Hauptstadt durchsetzt. Die Belastung für die Schüler sei gegenwärtig schon außerordentlich hoch, sie hätten sich „sehr wohl sechs Wochen Freizeit im Sommer verdient“.

Mit scharfen Worten hat sich gestern die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gegen den CDU-Vorstoß gewandt. Die Sparvorschläge der CDU würden „immer inflationärer und sinnloser“. Eine Verkürzung der Sommerferien um zwei Wochen sei „absolut schwachsinnig“ und hätte katastrophale Auswirkungen auf die Schüler, deren Arbeitstage bereits jetzt unverantwortlich lang seien. Zudem nutzten viele Schüler die Ferien für Bildungs- und Sprachreisen ins Ausland. Auch die Lehrer bräuchten für notwendige Organisationsaufgaben im Sommer eine längere Pause. Offenbar wolle man das Niveau der Schulen „nur noch auf dem untersten Standard“ gewährleisten.

Die CDU-Politiker hatten ihren Vorschlag damit begründet, mit der Verkürzung der Sommerferien die Schulzeit insgesamt von 13 auf 12 Jahre verringern zu können. Außerdem würde an den Schulen „zu viel Zeit mit Leerlauf vergeudet“. ADN