Rechtsextreme verboten

■ Stuttgart stoppt „Heimattreue“

Stuttgart (AFP/taz) – In Baden- Württemberg ist die auf das Land beschränkte „Heimattreue Vereinigung Deutschlands“ (HVD) verboten worden. Wie das Innenministerium in Stuttgart weiter mitteilte, sind am Mittwoch morgen 23 Wohnungen von HVD-Mitgliedern durchsucht worden. Neben umfangreichem Beweismaterial seien auch Schreckschußwaffen und das Vermögen der Vereinigung beschlagnahmt worden. Der baden-württembergische Innenminister Frieder Birzele (SPD) wirft den rund dreißig HVD- Mitgliedern vor, „kämpferisch- aggressiv“ gegen die verfassungsmäßige Ordnung vorzugehen.

Laut Verfassungsschutz gilt die 1988 in Reutlingen gegründete HVD als besonders aktive und militante Gruppierung mit Kontakten zur „Heimattreuen Vereinigung Elsaß“ in Frankreich. Dort soll sie „Wehrsportübungen“ veranstaltet haben. Die Teilnehmer seien im Bau von Molotowcocktails und an Maschinengewehren und -pistolen ausgebildet worden. Angehörige und Sympathisanten der HVD seien verdächtig, an einem Anschlag auf ein Asylbewerberheim und bei der Schändung einer jüdischen KZ-Gedenkstätte beteiligt gewesen zu sein.