■ Bildungs-Tip
: Kobra und die Bildungsbiographie

Wenn frau sich berufsmüde fühlt oder im Job nicht mehr so richtig weiter weiß, sollte sie das Koordinierungs- und Beratungszentrum für die Weiterbildung von Frauen, kurz „Kobra“ aufsuchen.

Frauen, die zu „Kobra“ kommen, suchen einen neuen Einstieg ins Berufsleben. Oft üben sie ihren Beruf noch aus, sehen darin aber keine Perspektive mehr. Meistens kommen sie aus den klassischen sozialpflegerischen oder einem der „Büro-Berufe“; fast immer fühlen sie sich „ausgebrannt“. Kobra versucht nicht, ein stures Bewerbungstraining mit den orientierungsbedürftigen Frauen durchzuführen. Es gibt eine intensive Einzelberatung, die bei der Berufsbiographie der Frauen ansetzt.

Kobra hat im Lauf der Zeit herausgefunden, daß für viele Frauen die Berufswegplanung wichtiger ist, als das Bewerben zu üben. Sehr sorgfältig werden die Bildungsabschlüsse, die tatsächlichen Qualifikationen und die Berufserfahrung der Frauen zusammengetragen. Wie reichhaltig die Berufsbiographien der Frauen sind, zeigt sich häufig erst in den Seminaren. Es scheint die Neigung zu bestehen, eigene Berufserfahrungen zu unterschätzen. Nicht selten stellt sich heraus, daß es gar nicht um Weiterbildungsfragen geht. Es würde ausreichen, wenn die Frauen das ernster nehmen würden, was sie bisher machten.

Mit einer Fachtagung „Soziale Berufe“ machte Kobra im Frühjahr eine verblüffende Erfahrung. Ursprünglich für „berufsmüde“ Erzieherinnen als Forum gedacht, um Bedürfnisse in der Öffentlichkeit zu benennen, kam eine Art Interessenvertretung heraus: Die Erzieherinnen bildeten eine Gruppe, um ihren Wunsch nach Zusatzausbildung besser durchsetzen zu können. Und die konnte Kobra vermitteln. Olivera Stevanovic

Kobra, Knesebeckstraße 33/34, Tel.: 882 57 83/94