SPD: Basis bestimmt Kandidaten

■ Aber: Nur echte Mehrheiten sollen zählen

Der Spitzenkandidat der SPD für die Bürgerschaftswahl 1995 soll direkt von der Basis gewählt werden. Ein Vorstoß in diese Richtung wird derzeit im Landesvorstand diskutiert. Ähnlich wie die Krönung des SPD-Bundesvorsitzenden Rudolf Scharping am „Tag des Ortsvereins“ soll danach die Bremer SPD-Basis direkten Einfluß auf die Nominierung ihres Spitzenkandidaten bekommen. Auf dem Sonderparteitag in Bremerhaven am 12. August soll den Delegierten dieser Vorschlag unterbreitet werden. Angelika Pensky vom SPD-Landesvorstand erklärte auf Anfrage: „Nur mit dem Votum der Basis schaffen wir eine breite Geschlossenheit, die wir dringend brauchen, wenn wir bei der Bürgerschaftswahl Erfolg haben wollen.“ Allerdings müsse das Wahlverfahren so modifiziert werden, daß Kandidaten nur mit „echten Mehrheiten“ Spitzenkandidat werden können. „Ein Ergebnis um 30 Prozent für einen Bürgermeisterkandidaten hilft der Partei nicht viel“, erklärte Pensky.

Bürgermeister Klaus Wedemeier hatte in der letzten Woche angekündigt, mindestens bis zum Wahljahr 1995 Präsident des Senats bleiben zu wollen. Auch scheint er einer Spitzenkandidatur für die 14. Wahlperiode nicht abgeneigt.

Der Modus für die Mitgliederbefragung steht noch nicht. Am 6. August will der SPD- Landesvorstand das Thema behandeln. Auf dem Halbzeitparteitag könnte dann frühestens eine Entscheidung über das Verfahren getroffen werden. mad