Drobs wieder offen

■ Keine Veränderung nach der Zwangsruhe

Business as usual meldete gestern eine Mitarbeiterin des Cafes der Drogenberatungsstelle (Drobs) in der Bauernstraße. Das heißt: Drogenabhängige stehen in Pulks um den Eingangsbereich herum und warten darauf, eingelassen zu werden. Seit Montag hat die Drobs nach fünf Wochen behördlich verordneter Zwangspause den Cafe-Betrieb wieder aufgenommen.

Geschlossen wurde die Drobs, weil die wartenden Junkies vor der Beratungsstelle für die AnwohnerInnen der Bauernstraße nicht länger zumutbar waren. „Die Maßnahmen, die wir vorhaben, greifen erst später“, erklärte gestern Drobs-Leiter Anton Bartling zur neuen Situation. So sollen beispielsweise alle mit Methadon gestützten Drogenabhängigen in die Beratungsstellen der Regionen gehen. „Wir können die Leute aber nicht verteilen, ohne sie vorher hier angesprochen zu haben.“

Die offene Szene habe sich in den fünf Wochen nicht verändert. Wie auch, „durch nicht vorhandene Alternativen mußte sich der große Teil der Obdachlosen draußen aufhalten“, schreiben Drobs-MitarbeiterInnen in einem Info-Blatt. Die Gesundheitsversorgung habe gelitten, der Kontakt zu den Abhängigen sei abgebrochen. „Wenn wir das Cafe nicht haben, kommen wir an die Leute nicht ran. Nur hier können wir sie fischen“, erklärt Bartling.

Um den AnwohnerInnen entgegenzukommen, hat die Drobs noch eine Eingangspforte vor den Vorhof ihrer Anlaufstelle gebaut. Damit soll verhindert werden, daß sich die Abhängigen zum Spritzen oder Schlafen in den Vorhof legen. Bartling wehrte sich gestern gegen den Vorwurf, daß sich die Drobs-MitarbeiterInnen mit den Anbhängigen „verbündet“ hätten. Gleichzeitig betonte er aber: „Ein offenes Cafe wird es immer geben.“ mad