Fischer spart Senatoren

■ CDU: Verzicht auf Politiker, Aktien, Schulden und Repräsentationspomp

Wenn das Wörtchen wenn nicht wär..., dann müßte Gunnar Uldall, Schatzmeister der Hamburger CDU, seinen Bonner Schreibtisch räumen, würde die Hansestadt reichlich Aktien verkaufen, drei Senatoren weniger und eine Null-Tarifrunde für den öffentlichen Dienst mehr haben. Aber eben nur, wenn die CDU die Bürgerschaftswahlen gewinnen würde.

Oberstes Ziel wäre dann, so Bürgermeisterkandidat Dirk Fischer gestern, daß Hamburg spätestens im Jahr 2000 keine Schulden mehr machen würde. Der Sparkommissar, der dieses hochgesteckte Ziel erreichen soll, heißt Gunnar Uldall, verfügt derzeit – ebenso wie Fischer selbst – über ein Mandat im Bonner Bundestag und hat sich seinem Kollegen als „Schattenfinanzsenator“ zur Verfügung gestellt.

Nicht unbedingt eine leichte Aufgabe, gilt doch schon Amtsinhaber und SPD-Rivale Wolfgang Curilla als ausgesprochener Pfennigfuchser. Curilla hat in seinem Haushaltsentwurf für das Jahr 1994 eine Ausgabensteigerung von 3,4 Prozent vorgesehen. Uldall will ihn noch übertreffen. Drei Prozent Ausgabenwachstum sei im kommenden Jahr das höchste der Gefühle, dafür müsse auch an der Spitze der Verwaltung gespart werden.

Mit „mindestens drei Senatoren“ weniger als Henning Voscherau möchte Dirk Fischer auskommen; elf Leute reichen schließlich auch beim Fußball. Derzeit tummeln sich 14 Damen und Herren in den Senatssitzungen.

Weitere populistische Forderungen des Teams Fischer/Uldall: „Mehr Bescheidenheit bei repräsentativen Anlässen“ und weniger „überzogene verkehrsberuhigende Maßnahmen“, dafür aber Dienstverpflichtung von Sozialhilfeempfänger zu gemeinnützigen Aufgaben. uex