piwik no script img

Sonnenschirm auf der Haut

■ Inzwischen gibt es Sonnenmittel mit unbedenklichen, physikalischen Lichtschutzfiltern / Sezielle Kinder-Sonnenschutzprodukte sind überflüssig

Die großen Gewinner der Ozonloch-Diskussion sind die Hersteller von Sonnenschutzmitteln. Doch die Cremes, Gelees und Lotionen, die gegen die gefährlichen UV-Strahlen schützen sollen, machen oft Probleme auf der Haut. Das fand das Öko-Test-Magazin bei einer Untersuchung von 37 Sonnenschutzmitteln heraus.

Neueste australische Untersuchungen ergaben, daß vor allem Sonnenbrände während der Kindheit und Jugend das Hautkrebsrisiko erheblich vergrößern. Wer im Alter von 10 bis 24 Jahren in sonnenreichen Gegenden lebt, hat ebenfalls ein erhöhtes Krebsrisiko. Außerdem haben die Wissenschaftler festgestellt, daß auch Strandurlaube in der Kindheit, die länger als dreißig Tage dauern, die Ausbildung des gefürchteten Melanoms begünstigen können.

Für Kinder und Jugendliche ist ein guter Sonnenschutz also lebenswichtig. Die Kosmetikindustrie bietet spezielle Kinder-Sonnenschutzprodukte an. Öko-Test fand heraus, daß sich diese Mittel in ihrer Zusammensetzung nicht von den „normalen“ Produkten für Erwachsene unterscheiden. Die meist teuren Cremes haben bloß einen extra hohen Lichtschutzfaktor.

Sowohl die Mittel für Kinder als auch für Erwachsene enthalten oft bedenkliche Konservierungsmittel, den stark allergisierenden chemischen Lichtschutzfilter Oxybenzon oder aber hautreizende Emulgatoren auf der Basis von Polyethylenglycol (PEG). Diese Substanzen sind besonders tückisch, denn sie haben eine betäubende Wirkung. Unter Umständen merkt man so einen beginnenden Sonnenbrand nicht schnell genug. Außerdem verursachen die PEG- Emulgatoren bei lichtempfindlichen Menschen die sogenannte Mallorca-Akne. Nur vier der getesteten Produkte enthielten keine bedenklichen Inhaltsstoffe: I & M Aloe Vera Sonnencreme, Penaten Sonnengel für Kinder, Piz-Buin Sensitive Sonnenfluid und UVau Derm UV-Schutz-Konzentrat.

Erfreulich viele Hersteller bieten inzwischen Sonnenschutzmittel mit physikalischen Lichtschutzfiltern an. Das sind Mikropigmente, die die gefährlichen UV-Strahlen auffangen und zurückwerfen. Dazu wird meist fein vermahlenes Titanoxid und/oder Zinkoxid verwendet.

Man erkennt solche Produkte an Bezeichnungen wie „Micro- Tech-Filtersystem“ oder „mit mineralischen Lichtschutzfiltern“. Sie wirken im Gegensatz zu solchen mit chemischen Lichtschutzfiltern sofort nach dem Auftragen. Doch Vorsicht: Ein Mittel mit Mikropigmenten kann zusätzlich noch Oxybenzon enthalten. Dieser stark allergisierende Filterstoff muß aber deklariert werden. Öko- Test rät zu Mitteln mit physikalischen Lichtschutzfiltern und hohem Schutzfaktor (LSF). Der gibt an, um welchen Faktor sich die Eigenschutzzeit der Haut (etwa 10 Minuten) beim Sonnenbaden erhöht. Es ist ratsam, den Faktor nicht voll auszunutzen, denn oft ist unklar, nach welcher Methode er gemessen wurde. Regine Cejka

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen