NS-Kunst kommt nicht

■ Historisches Museum: Keine Diktaturenausstellung geplant

Die rund 600 im „Dritten Reich“ entstandenen Werke von NS-Auftragskunst aus dem einstigen „Haus der Deutschen Kunst“ (1937–1945) in München kommen nicht ins Deutsche Historische Museum in Berlin. Direktor Christoph Stölzl sagte, daß das Museum weder den Platz für die Bestände habe noch deren komplette Ausstellung beabsichtige.

Es habe „langjährige Verhandlungen“ mit dem Bundesinnen- und Finanzministerium zur Übernahme der Objekte gegeben, meinte Stölzl. Dabei gehe es jedoch um Fragen der „wissenschaftlichen Verantwortung und Bearbeitung für die Bestände“, die jetzt in Lagerräumen des Münchner Hauptzollamtes untergebracht sind. Selbst wenn eine einvernehmliche Regelung getroffen werde, sei „an Umzug mit dem Möbelwagen nicht gedacht“.

Dem Museum stehe eine „große Diktaturenausstellung“ nicht zu. Allerdings werde die geplante Probefassung zur künftigen Dauerausstellung über deutsche Geschichte einen kleinen Einblick in Kunst der DDR und NS-Zeit geben. Bei den in München gelagerten Objekten handelt es sich, so Stölzl, um „Amtsraumschmuck“. Der „echte Agitprop der Nazizeit“ sei zerstört oder nicht in Deutschland verblieben und werde auch nicht zurückkehren.

Unabhängig von der Dauerausstellung arbeitet das Deutsche Historische Museum an einer Dokumentation über DDR-Auftragskunst. Dazu zählt der Kunstbesitz der SED. dpa