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Bremer Hütte will DSD aus der Klemme helfen

■ Plastikmüll in den Hochofen

Bremen (taz) – „Die Idee ist so genial wie schlicht und deshalb nicht patentierbar“, sagt der Unternehmenssprecher der Klöckner-Stahl-Hütte Bremen. Plastikmüll könnte einfach im Hochofen verbrannt werden und würde dabei einen Teil des Schweröls ersetzen. Einem Sprecher der Duales System Deutschland GmbH (DSD) zufolge könne aber von Verbrennung keine Rede sein. Der Plastikmüll fungiere vielmehr als „Reduktionsmittel bei der Stahlerzeugung“. Verbrennung nämlich ist in der Verpackungsverordnung, die die Verwertung der Plastikverpackungen regelt, ausdrücklich ausgeschlossen.

Seit Monaten arbeiten die Klöckneraner an der Idee. Pläne für den Transport des Verpackungsmülls per Binnenschiff liegen schon in der Schublade. In der Endphase könnten, wenn technisch alles klappt, bis zu 300.000 Tonnen Plastik in Bremen verbrannt werden. Für die Hütte, deren ökonomische Existenz zur Debatte steht, würden Einnahmen von zig Millionen winken. Um so verärgerter sind die Klöckneraner darüber, daß die Pläne von Umweltschützern öffentlich gemacht wurden, bevor entsprechende Verträge mit dem DSD abgeschlossen sind. Sinn der Verpackungsverordnung war es, erinnert die Initiative „Bremer Bürger beobachten den Grünen Punkt“, die Hersteller zu Reduzierungen der Plastikverpackungen zu motivieren. Wenn jetzt aber doch wieder verbrannt wird, entfällt jedes Motiv für die Vermeidung. Die Käufer von Plastikverpackungen zahlen mit dem Grünen Punkt für Sammeln und Recycling – in Wirklichkeit würde aber verbrannt wie früher. Der Schornstein der Hütte würde zur „unberechenbaren Schadstoffquelle“.

Der Bremer Umweltsenator Fücks von den Grünen sieht keinen Anlaß, Klöckner eine Genehmigung der Kunststoffverbrennung zu verweigern. Die Bremer Umweltbehörde hatte schon auf die Krise der Plastik-Wiederverwertung des DSD in den vergangenen Wochen sehr gelassen reagiert. K.W.

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