Anfrage wegen Klyscz

■ Landtagsausschuß muß sich mit Rep-Professor in NRW beschäftigen

Düsseldorf (taz) – Die Töne, die der Dortmunder Fachhochschulprofessor Bernhard Klyscz in seinen Marketing-Vorlesungen spuckt („Alle Achtung, der Hitler hat e'n Gespür für Marketing gehabt, das muß man ihm lassen.“), werden ein parlamentarisches Nachspiel haben (die taz berichtete). Der hochschulpolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Michael Vesper, hat beantragt, den „Fall Klyscz“ auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung des Ausschusses für Wissenschaft und Forschung zu setzen. Zugleich forderte er einen umfassenden Bericht der zuständigen Wissenschaftsministerin Anke Brunn (SPD) an.

Nach Auffassung von Vesper muß Klyscz, der etliche Spitzenämter bei den rechtsextremen „Republikanern“ in Hessen bekleidet, umgehend aus dem Beamtenverhältnis entlassen werden. Die Wissenschaftsministerin soll auch begründen, weshalb sie nicht bereits im Jahre 1990 gegen den professoralen Rechtsausleger vorgegangen sei, als das Düsseldorfer Ministerium von dem Rektor der FH Dortmund über „ausländerfeindliche und rassistische Äußerungen“ von Klyscz informiert worden war.

Die Leitung der FH Dortmund hat offenbar erstmals im Juli dieses Jahres Konsequenzen gezogen: Klyscz soll künftig von Einführungsvorlesungen für Erstsemester ausgeschlossen sein. Die Grünen halten dies für „im Ansatz völlig verfehlt: Entweder tut Herr Professor Dr.Klyscz im Dienst Äußerungen, die nicht akzeptabel sind – dann ist nicht einzusehen, warum er sie zwar nicht bei Studierenden im ersten Semester, wohl aber bei solchen in höheren Semestern verbreiten darf; oder aber die Äußerungen sind akzeptabel, dann ist der Ausschluß von Einführungsvorlesungen nicht plausibel.“ Johannes Nitschmann