Ein blendender Umweltsenator

■ Schattensenator Salchow (CDU) über seinen Kontrahenten

Blendend, der Umweltsenator: Jeden Tag eröffnet er eine Wiese, eine Röhre, listet Schmetterlinge auf, stiefelt durch der Siele Sohlen. Ablichtbar, pressegeil, repetierend: Klein-Schnack. Wahlkampf auf Steuerkosten; die SPD mißbraucht das Geld der Leute. Blendend, weil es die Bürger blendet. Denn besser wurde es weder bei der Altlastensanierung noch beim Ausstieg aus der Deponie Schönberg, noch wurde - wie 1982 versprochen - die Alster saniert.

In der Stadtentwicklung findet die Umwelt kaum Gehör. Es gibt kein Landschaftsprogramm, das die Interessen der Umwelt definiert und gegen die Dynamik von Bauen und Verkehr wichtet. Ein Generalverkehrsplan, der Vermeidung und Bewältigung des Verkehrs aufzeigt und die Verkehrsmittel vernetzt, existiert nicht. Der Flächennutzungsplan stammt aus der Logik der 60er Jahre. Schnack auch bei der Energie: Verbal der Ausstieg, praktisch der Einstieg via Seekabel in Norwegens Wasserstrom (dort jammern die Grünen), und über dortiges Verbundnetz womöglich auch in Russen-AKW-Strom.

Müllpolitik: während in Schönberg die Wogen hoch gingen, saß der Verursacher, Hamburgs Senat, zurückgelehnt in Lee und verschwieg, daß Schönberg ein Deal des poststalinistischen DDR-Sozialismus mit Hamburgs sozialdemokratischen Müllverwaltern war. Sieht Mecklenburgs SPD den Vertrag als Skandal, so karrt Hamburgs SPD weiter Müll und Klärschlamm dahin. Kein Plan, wie man konkret aus Schönberg aussteigt. Zur Ablenkung beschimpft der Senator den Grünen Punkt vom Plastikmüll - obwohl der nur 6 % vom Müll ausmacht.

Dabei zerstört seine Kampagne die Bereitschaft der Bürger zum getrennten Sammeln; die grauen Tonnen wurden wieder voller, und der Umweltsenator hat die ÖTV besser bedient als die Umwelt.