Mehr Diebstähle

■ Neue Kriminalstatistik für Niedersachsen

Auch in diesem Jahr ist die Kriminalitätsrate in Niedersachsen weiterhin gestiegen. Der Zuwachs fiel aber deutlich schwächer aus als im Vorjahr. Insgesamt habe die Polizei in den ersten sechs Monaten des Jahres über 312.000 Straftaten erfaßt, was gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum einer Steigerung von fast sechs Prozent entspreche, sagte der Staatssekretär im Innenministerium, Claus Henning Schapper, gestern anläßlich der Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik in Hannover. 1992 war gegenüber 1991 ein Zuwachs von 13,5 Prozent verzeichnet worden.

Den größten Anteil an der Gesamtkriminalität stellten die Diebstähle mit mehr als 60 Prozent, sagte Schapper. Vor allem Laden-, Automaten- und Handtaschendiebstähle hätten stark zugenommen. Ursache dafür seien die sogenannte Beschaffungskriminalität durch Drogenabhängige und die Öffnung der Ostgrenzen. Viele Ausländer wären an den Diebstählen beteiligt.

Schapper warnte aber davor, Ausländern pauschal eine größere kriminelle Energie als Deutschen zu unterstellen. Der in einigen Bereichen der Kriminalität überproportionale Anteil von Ausländern liege an deren sozialer Struktur. Die in Niedersachsen dauerhaft lebenden Ausländer stellten nur etwa acht Prozent aller Tatverdächtigen.

Die Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung, Umweltkriminalität, Sachbeschädigung und Fahrraddiebstahl seien erfreulicherweise gesunken, betonte der Staatssekretär. Die Aufklärungsquote liege insgesamt bei 47,7 Prozent. dpa