: Flushing Meadow: Boris Becker
Eine typische Beckersche Dramaturgie – 23 Stunden, 44 Minuten vom ersten bis zum letzten Ball, dreimal wurde das Publikum ausgetauscht. Und doch war es nur ein Tennisspiel. Ein denkwürdiges, wie große Becker-Spiele zu sein pflegen. 3:6, 6:7 (8:10), 7:5, 6:4, 6:4. Spielzeit 4:43 Stunden. Das verrückte Match war nach einer Minute vom Dauerregen vertagt worden. Fortsetzung tags drauf: Die Zuschauer sahen Becker von seiner schlechteren, Tscherkasow von seiner besten Seite. Als der Russe nach einer 2:0-Satzführung im dritten Satz ein Break zum 2:0 schaffte, setzte niemand mehr auf Becker. Absurdes Theater – die Wende kam vom Nachbarplatz. Dort verabschiedete sich Edberg. „Das Geschrei verriet mir, daß Stefan gegen Novajec verloren hatte, komischerweise gab mir das Auftrieb“, verriet Becker. Er gewann den dritten Satz, dann – wieder Regen. 80 Minuten, die Becker bekamen. Er spielte wie entfesselt. Tscherkasow auch. Nur, Becker machte aus drei Break-Möglichkeiten drei Breaks. Foto: Reuter
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