Köpfe rollen weiter

■ BKA-Vizepräsident Köhler geht wegen Bad Kleinen

Bonn (dpa) - Die noch immer nicht restlos aufgeklärte Antiterroraktion von Bad Kleinen hat in der Spitze der beteiligten Sicherheitsbehörden zu weiteren personellen Konsequenzen geführt. Wie Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) gestern mitteilte, wird der Vizepräsident des Bundeskriminalamts (BKA), Gerhard Köhler, abgelöst. Er soll eine neue Aufgabe im Bonner Innenministerium bekommen. Kanther teilte auch mit, daß er Bundespräsident von Weizsäcker gebeten habe, den bisherigen Leiter der Polizeiabteilung im Ministerium, Wolfgang Schreiber, in den einstweiligen Ruhestand zu versetzen.

Der Bundesinnenminister reagierte damit auf die zahlreichen Pannen, die der Zwischenbericht der Bundesregierung über die Vorgänge in Bad Kleinen vor allem bei den Tatortermittlungen und der internen Informationsweitergabe im BKA registriert hatte. Zum Zeitpunkt der Aktion und in der Folgezeit hatte Köhler BKA- Präsident Zachert vertreten.

Kanther teilte weiter mit, er habe Zachert beauftragt, Struktur- und Führungsfragen der obersten deutschen Polizeibehörde zu überprüfen. Es werde – auch aufgrund des Polizeieinsatzes in Bad Kleinen – im BKA „weitere personelle Veränderungen“ geben. Bislang nicht bestätigt wurden Angaben, wonach der Leiter der Abteilung Terrorismusbekämpfung betroffen sein soll. Als Folge der Ereignisse in Bad Kleinen mußten schon Ex-Innenminister Rudolf Seiters und Generalbundesanwalt Alexander von Stahl ihren Hut nehmen.