piwik no script img

Heute live: Bichsel an der Bar

■ Des Schweizers Schweiz

Es besteht Suchtgefahr. Wer ihn einmal gelesen hat, will ihn immer wieder lesen, möchte immer wieder einsteigen in seine kleinen Welten, die, wenn man sie zusammensetzt, eine große Welt ergeben, in der man leben könnte mit sich und seiner Melancholie. Peter Bichsel (Jg. '35) ist ein Miniaturist, ein Geschichtchen- und Kolumnenschreiber, der die Menschen liebt und die Sprache und der daneben — in der Schweiz! — immer Platz für dezidiert politische Interventionen hat. Viel gepriesen, hat er wenig geschrieben, in der „Weltwoche“, der „Schweizer Illustrierten“, in Gewerkschaftsblättern und z.B. auch der Frankfurter Rundschau. Seinen literarischen Durchbruch schaffte der gelernte Primarlehrer mit dem Buch „Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen“, einer Petitessensammlung. Es folgten „Kindergeschichten“, „Des Schweizers Schweiz“, „Geschichten zur falschen Zeit“ und seine Kolumnensammlungen „Irgendwo anderswo“ und „Im Gegenteil“.

Am Sonntag liest Peter Bichsel in der Radio-Bremen-Reihe „Literatur im Maritim“ um 11 Uhr in der Bar des Maritim Hotels (Holler Allee 99) aus seinem letzten Prosaband „Zur Stadt Paris“ und unveröffentlichte Texte. Bleibt zu erwähnen, daß Bichsel im Gegensatz zu den meisten Kollegen als Vortragender übrigens ein Genuß ist. Burkhard Straßmann

hierhin den Herrn im Hemd

Peter Bichsel

In der Reihe weiter geplant: Martin Walser (5.10., Kongreßzentrum), Brigitte Kronauer (31.10.), Christa Wolf (15.11), Sarah Kirsch (31.1.).

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen