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Doppelmord unter Obdachlosen

■ 33jähriger Mann gesteht im ostfriesischen Wittmund Doppelmord in leerem Rohbau

Nach dem Mord an zwei Obdachlosen im ostfriesischen Wittmund (Kreis Friesland) ist am Sonntag Haftbefehl gegen einen 33 Jahre alten Mann erlassen worden. Wie die Polizei in Aurich mitteilte, hatte sich der Tatverdächtige — ebenfalls ein Obdachloser — am Sonnabend in der Innenstadt von Wittmund in aller Öffentlichkeit selbst der Tat bezichtigt. Er führte schließlich einen Passanten zu einem leer stehenden Rohbau, in dem die beiden erschlagenen „Berber“ lagen.

Die 29 beziehungsweise 51 Jahre alten Mordopfer wiesen schwerste Kopfverletzungen auf, die offenbar von dem Schlag mit einem etwa 80 Zentimeter langen Knüppel herrührten. Der kurz nach dem grausigen Fund festgenommene 33jährige erklärte gegenüber der Auricher Mordkom

mission, die beiden anderen Obdachlosen hätten in der Nacht zum Sonnabend versucht, ihm seine Sozialhilfe abzunehmen. Dagegen habe er sich gewehrt und dann im Verlauf der Auseinandersetzung die Männer erschlagen.

Die Herkunft und der Verbleib einer größeren Bargeldsumme, die das 29 Jahre alte Opfer am Freitag nachmittag nach Zeugenaussagen noch bei sich getragen haben soll, ist nach Polizeiangaben noch ungeklärt. Der 33 Jahre alte Tatverdächtige wurde nach amtsärztlicher Untersuchung zunächst in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen, ehe der Haftrichter beim Amtsgericht Wittmund am Sonntag Haftbefehl wegen Mordverdachts erließ. Die polizeilichen Ermittlungen dauern unterdessen noch an. dpa

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