Flüchtlingsheim brannte

■ Leeres Gebäude schwer beschädigt

Ein für etwa 400 Asylbewerber, Kriegsflüchtlinge und Aussiedler vorgesehenes Gebäude in Friedrichshain ist durch Brandstiftung erheblich beschädigt worden. Das Feuer in der Boxhagener Straße 73 wurde in der Nacht zum Dienstag von bislang unbekannten Tätern gelegt. Nach Angaben der Polizei ist die „Haussubstanz jetzt erheblich angegriffen“. Als gegen 7 Uhr früh die Feuerwehr eintraf, klaffte bereits ein zehn Meter großes Loch im Holzfußboden. Im darunterliegenden Keller brannten etwa drei Kubikmeter Gerümpel. Eine Selbstentzündung schließt die Polizei aus. Unklar ist noch, ob es zwischen drei weiteren Bränden, die etwa zeitgleich in der Nähe des Heimes gelegt wurden, und dem Brand des künftigen Flüchtlingsheimes ein Zusammenhang besteht.

Durch das Feuer ist die Aufnahme von Flüchtlingen erneut verzögert worden. Seit dem Frühsommer wehren sich Anwohner gegen das geplante Heim zwischen der Boxhagener und Weserstraße. Geschürt wurde der Protest durch das Auftreten des Geschäftsführers der Firma Car-Speed, die das Heim im Auftrag der Sozialverwaltung betreiben wird. Er erklärte bei einer Anwohnerversammlung in Juni, daß es ihm „selbstverständlich um schnelles Cash-Machen geht“. Das Landesamt für soziale Aufgaben besteht trotz rückläufiger Asylzahlen auf der Einrichtung dieses Heimes, um Notunterkünfte an anderen Orten schließen zu können. aku