Editorial

Der Philosoph und Mörder Louis Althusser, der Psychoanalytiker und Dandy Jacques Lacan, der Schriftsteller und Dieb Jean Genet – drei Leben, die durch das Pariser intellektuelle Milieu miteinander verwoben sind. (Althusser schrieb Elogen auf Lacan und holte ihn nach der „Exkommunikation“ durch die psychoanalytischen Orthodoxie an die Ecole Normale Supérieure, wo er sein legendäres „Seminar“ abhalten konnte. Lacan gerierte sich als Anti-Sartre; Jean-Paul Sartre wiederum war es, der den „Heiligen Genet“ auf einen allzu hohen Sockel setzte.) Die drei (Auto-)Biographien folgen allerdings, wie unsere Rezensionen zeigen, völlig verschiedenen Erzählschemata – Tragödie (Althusser), Aufsteigergeschichte (Lacan), Burleske (Genet). Zum Einstieg sei den verehrten Leserinnen und Lesern besonders der Text von Willi Winkler ans Herz gelegt, der nicht nur in der Messestadt spielt, sondern in sich die vermeintlichen Gegensätze – formale Kühnheit einerseits und investigativen Journalismus andererseits – vereint, Ein-Satz- Kritik und zugleich Enthüllungsgeschichte über die Machenschaften in den Hinterzimmern des Literaturbetriebs ... jl

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