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Klöckner ruft zur Demo auf

■ Weiter nur Spekulationen um Übernahme der Bremer Hütte

Der Sprecher der Duisburger Konzern-Mutter Klöckner- Werke hält sich bedeckt. Während er vor wenigen Wochen in der Sektlaune des Hilker-Dienstjubiläums noch lauthals erklärte, die Bremer Hütte sei rentabel wie kein anderes Stahlwerk und der Konzern werde, falls sich keine bessere Lösung finde, die Stahlproduktion allein weiterführen, gab es für ihn gestern nur drei Alternativen: Verkauf wesentlicher Anteile der Hütte an das Thyssen-Konsortium (und damit Stillegung der Flüssig-und Warm-Phase), Verkauf an Hoogovens oder Verkauf an die Bremer Interessenten. In allen drei Richtungen würden Gespräche stattfinden, meinte Konzernsprecher Krüger, und bevor eine der Lösungen unterschrieben sei, könne man nichts genaueres dazu erklären.

Aufgeschreckt durch Meldungen von Gesprächen am Rande der Weltstahlkonferenz in Paris Mitte vergangener Woche, in der der „Bremer Interessentenlösung“ von Klöckners Konkurrenten keine Chance gegeben wurde, hat der Betriebsrat von Klöckner am Donnerstag um 16 Uhr zu einer Kundgebung auf den Domshof eingeladen (Demo 15 Uhr ab Berufsbildungszentrum). Neben dem Betriebsratsvorsitzenden Sörgel werden Bürgermeister Wedemeier und Klöckner-Chef Hilker reden. Aufgerufen zu der Demonstration hat auch der evangelische „Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt“ (kda).

Diese Demonstration wird auf Thyssen oder die Konzern-Mutter Klöckner-Werke wenig Eindruck machen, wohl setzt sie aber den Bremer Senat unter Druck, notfalls für die Rettung der Hütte tief in die Tasche zu greifen. Als „Interessenten“ für eine Bremer Lösung sind neben dem Land Bremen selbst (über die Hibeg) nämlich nur der Vulkan-Konzern und die Hegemanns-Werftgruppe sicher. Zwar wurde jetzt der luxemburgische Arbed-Stahlkonzern ins Gespräch gebracht, die Veröffentlichung dieser Version könnte allerdings dazu führen, daß auch sie ausscheidet und als „marktwirtschaftliche“ Lösung doch nur der bremische Staatskonzern Klöckner übrigbleibt. K.W.

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