■ Soundcheck
: Dread Can Dance / Die Stars und Freiwillige Selbstkontrolle

Gehört: Dead Can Dance. Keinen Ton ohne Gewicht und keine Silbe ohne Eingebundenheit in verbale Zauber-Packen entweichen den Mündern Lee Gerrards und Brendan Perrys. Die beiden Mystic Twins von Dead Can Dance (Foto) erlebten in der Musikhalle am Dienstag ein Publikum, das mit kirchentäglicher Gespanntheit jeweils die nächste akustische Wallung herbeisehnte. Gerrard und Perry ließen sich nicht lange bitten. Mit ausgesucht archaischen Instrumenten führte die Gruppe einige komplett weltlose Schönklänge vor. Dead can dance verbreiteten liebevoll eine von jeder noch so kleinen Ambition gereinigten Atmosphäre. Stehende Ovationen dankten den Akteuren ihre Bemühungen. Die während ihres Auftritts ausgetragenen Bedeutungsscheinschwangerschaften bleiben ungezählt. Wer sich zurückhalten kann, erzählt keinem Nachgeborenen von diesem Abend. nnnnnnKristof Schreuf

Gehört: Die Stars und Freiwillige Selbstkontrolle. Die Wiedergeburt der Hammond-Orgel zelebrierten Die Stars. Sängerin Nixe wackelte ein bißchen mit ihrem in Stretch-Lurex geformten Po und alle Freunde und Bekannten der Trash-Band freuten sich am Dienstag im Logo über angerockte Barmusik. Handfester gingen anschließend die intellektuellen Volkmusikanten der F.S.K. zu Werke und präsentierten alte Hits und frisches Liedgut ihres neuen Albums The Sound Of Music. Direkt aus dem Studio kommend hinterließen sie einen durchtrainierten Eindruck. Mit ihren anarchistischen Schlagern zwischen Blasmusik und Country-Schmalz — von mittlerweile historischen Songs wie „When it's raining in Texas, it snows on the Rhine“ oder „I wish I could sprecken Sie deutsch“ bis zu „Flagge verbrennen (Regierung ertränken)“ oder „Unter dem Doppeladler“ — sorgten sie für gedämpfte Bierzeltatmosphäre an der Grindelallee. Eine tänzerische Kreuzung von Schuhplattler und Square-Dance fehlt allerdings noch. lui