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: „Angriff auf die Pressefreiheit“

Fulda (AP/taz) – Die Staatsanwaltschaft hat am Donnerstag beim Hessischen Rundfunk (HR) und in einem freien Journalistenbüro Filmaufnahmen von der Fuldaer Neonazi-Demonstration am 14. August beschlagnahmt. Das Fuldaer Büro teilte mit, die Beschlagnahme sei mit dem Hinweis gerechtfertigt worden, die Aufnahmen würden zur Identifizierung mutmaßlicher Straftäter benötigt. Der Hessische Journalistenverband (HJV) kritisierte dies als „Angriff auf die Pressefreiheit“. Nach Auskunft von HR-Sprecher Dartsch stießen die Strafverfolger beim HR in Kassel auf eine Videokassette mit ungeschnittenem Material. Durch einen Beschlagnahmebeschluß des Landgerichts Fulda sei der HR zur Herausgabe gezwungen gewesen. Frühere Bitten der Strafverfolger, das Material freiwillig herauszugeben, seien vom Sender prinzipiell abgelehnt worden. Der Grünen-Abgeordnete Hertle erinnerte daran, daß am 14. August ein Dokumentationstrupp der Polizei die ungenehmigte Neonazi-Demo nicht auf Video festgehalten habe.