Teilentwarnung

■ BAGS: Keine HIV-Infektions-Gefahr durch Schutzimpfungen

Keine Gefahr einer HIV-Infizierung durch eine Schutzimpfung oder Behandlung mit Immunglobulinen: Diese Teilentwarnung gaben gestern Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden der Länder und des Bundesgesundheitsamtes (BGA) nach einer Sitzung in Hamburg. Ordnungsgemäß inaktivierte Blutprodukte – wie sie durch industrielle Weiterverarbeitung für Impfstoffe gegen Zecken, Hepatitis sowie Tetanus verwendet werden – zählten wie auch Albumine und Gerinnungsfaktoren-Konzentrate zu den HIV-sicheren Produkten. Bisher gebe es weltweit keinen Fall, bei dem HIV-Viren in Immunglobulinen festgestellt worden seien, erklärte Norbert Lettau von der Hamburger Gesundheitsbehörde (BAGS). Eine Patienteninformation sei daher bei diesen Produkten nicht erforderlich. (mehr dazu taz überregional).

Die BAGS dementierte gestern entschieden eine Meldung der Hamburger Morgenpost, nach der ein Aids-Risiko schon durch eine Gelbsucht- oder Tetanus-Impfung gegeben sein soll. Sie verwies auf eine Erklärung des Paul-Ehrlich-Instituts für Sera und Impfstoffe, das ebenfalls betonte, daß die Herstellungsverfahren von Immunglobulinen eine HIV-Übertragung ausschlössen.

Lettau erklärte auch, daß in Hamburg alle ansässigen Firmen und staatlichen Stellen in Hinblick auf Blutprodukte überprüft worden seien. Dabei seien keine vergleichbaren Mängel wie in der Koblenzer Firma UB-Plasma festgestellt worden. Noch konnte nicht definitiv geklärt werden, welche Hamburger Kliniken mit den Produkten von UB-Plasma beliefert worden sind; Lettau sprach gestern von vier bis fünf Krankenhäusern. Zwischenzeitlich war bekannt geworden, daß vier weitere Pharmaunternehmen die Koblenzer Produkte unter anderem Namen vertrieben haben.

Die bereits erfolgten Aids-Tests bei zehn mit UB-Plasmaprodukten behandelten Patienten des Marienkrankenhauses sind negativ ausgefallen, wie auch die ersten Tests im Albertinenkrankenhaus. Das Altonaer Kinderkrankenhaus, so Lettau, sei nur mit inaktivierten Produkten beliefert worden, eine mögliche Gefährung sei so auf das Albertinen-Krankenhaus und das UKE begrenzt. sako