■ Gut zu wissen
: Veranstaltungen zur Erinnerung an die Reichspogromnacht

Zur Erinnerung an die Reichspogromnacht vor 55 Jahren finden am Dienstag in Berlin zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt. Die Jüdische Gemeinde erinnert an die Opfer der Pogrome um 18.00 Uhr im Gemeindehaus in der Fasanenstraße. An der Veranstaltung nimmt auch der Leiter des Jüdischen Dokumentationszentrums Wien, Simon Wiesenthal, teil. Die Israelitische Synagogen-Gemeinde Adass Jisroel lädt um 11 Uhr zu einer Gedenkstunde auf ihrem Friedhof in der Wittlicher Straße 2 (Weißensee) ein. Die Friedenskoordination, ein Bündnis von über 120 Initiativen, veranstaltet unter dem Motto „Aufstehen und Widerstehen“ eine Demonstration. Sie beginnt um 18 Uhr an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und endet um 19 Uhr an der Rosenstraße. Vor der Demonstration gibt es ein Kulturprogramm, gestaltet von Mitgliedern des Volksbühnen- Ensembles.

Die Evangelische Studentengemeinde wird zwischen 10 und 14 Uhr mit einer Mahnwache vor der ehemaligen Synagoge in der Kantstraße 125 an den 9. November 1938 erinnern. Bis heute erinnert nicht einmal eine Tafel an die Geschichte des Hauses. Kranzniederlegungen gibt es in vielen Bezirken, so am Mahnmal Lindenufer in Spandau, im Innenhof des Rathauses Wilmersdorf und an den ehemaligen Synagogen in der Prinzregentenstraße und Markgraf-Albrecht-Straße. Zudem haben Schüler der Reinickendorfer Gabriele-von-Bülow-Oberschule zu einer Kerzen-Demonstration vom Rathenau-Gedenkstein an der Königsallee zum kürzlich geschändeten Mahnmal am Bahnhof Grunewald aufgerufen. Beginn: 17.30 Uhr. In Köpenick wird um 16.30 Uhr im Rathaus eine Ausstellung „Juden im Bezirk Köpenick, 1817–1945“ eröffnet.

Am Abend liest Hanne Hiob in der „Wabe“ im Ernst-Thälmann-Park Texte aus dem Widerstand. In der Hochmeister- Kirche in Halensee findet ein Konzert mit Kantor Leo Roth statt. In der Hansa-Bibliothek Tiergarten liest Dr. Ben Gershöm aus seinem Buch „David – Erinnerungen eines Überlebenden“. aku