piwik no script img

VEB Lemwerder?

■ Niedersachsen will in Dasa-Werk einsteigen

Bremen (taz) – Das von der Schließung bedrohte Werk Lemwerder bei Bremen soll möglicherweise aus dem Daimler-Konzern gelöst und unter Beteiligung des Landes Niedersachsen weitergeführt werden. Das hat Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) am Samstag auf dem Landesparteitag in Königslutter verkündet. „Unser Wille zu helfen reicht bis hin zur Mitübernahme unternehmerischer Verantwortung“, sagte Schröder. Der Betriebsrat des zur Deutschen Aerospace (Dasa) gehörenden Werkes erklärte, es werde auch mit dem Flugzeugbauer Ruschmeyer und Hapag- Lloyd verhandelt. Neben der Wartung von Flugzeugen könnte Lemwerder auch zur Montage kleiner Maschinen und als Ausweichflughafen für den Flugverkehr in Bremen dienen, erklärte Betriebsrat Karl-Heinz Volkmann. Wirtschaftlich sei Lemwerder gesund: „Wir haben Angebote für Aufträge, die uns für zehn Jahre und länger voll auslasten.“ Als selbständiges Werk könnte man sogar wirtschaftlicher arbeiten. Denn momentan muß knapp die Hälfte des Stundenumsatzes im Werk als „Forschungsumlage“ an die Dasa- Mutter abgeführt werden.

Am heutigen Montag soll der erste von dreizehn Lufthansa-Airbussen zur Wartung in Lemwerder eintreffen. Das hatte die Belegschaft vor dem Arbeitsgericht Oldenburg erstritten. Dem Gericht zufolge dürfe die Dasa-Zentrale ohne genügend Zeit für einen Interessenausgleich dem Werk bei Bremen keine Aufträge wegnehmen. Inzwischen hat die Dasa Revision gegen das Oldenburger Urteil eingelegt. Sie will die militärische Wartung nach Manching bei München verlagern und auf lange Sicht „wegen hoher Lohnkosten“ aus der Wartung von Zivilmaschinen ganz aussteigen. Bernhard Pötter

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen