Thomas, der Flieger

■ Fünf Jahre DRK-Integrationshilfeprogramm

„Thomas der Flieger“ ist kleinwüchsig. Weil ihn die anderen Kinder andauernd hänseln, hat er sich immer weiter zurückgezogen. Neben anderen Trägern kümmert sich das Integrationshilfeprogramms (IHP) des Deutschen Roten Kreuzes um solche Kinder in Bremer Kindergärten. So fand IHP-Helfer Konrad Zaiss heraus, daß sich Thomas für Flugobjekte interessiert. Der Helfer hat daraufhin mit Thomas Drachen gebastelt und dadurch wieder Kontakt zu den anderen Kindern herstellen können. „Man muß Aktivitäten anbieten, die auch für die anderen Kinder interessant sind.“

Das Integrationshilfeprogramm feierte jetzt seinen fünften Geburtstag. In diesen fünf Jahren hat man rund 500 Kinder gefördert. Die Kinder bleiben dabei in den Kindergärten und Horten. Denn hier sollen soziale Kontakte geknüpft werden. Der Arbeit der IHP-HelferInnen geht eine intensive Beobachtung der Kinder voraus. Wahrnehmungsstörungen zum Beispiel sind oft nicht leicht festzustellen — wenn ein Kind nicht auf unterschiedliche Bodenbeläge reagiert. „Bleiben solche Probleme längere Zeit unbeachtet, werden die Kinder von anderen als blöd empfunden, wenn sie wieder mal stolpern“, sagt Konrad Zaiss.

Bei 65 Prozent der Kinder haben die KTH-LeiterInnen „erhebliche Erfolge“ festgestellt. Die nicht so erfolgreichen 35 Prozent erklärt das IHP-Team mit der hohen Fluktuation der MitarbeiterInnen. Viele sind gezwungen, auf Honorarbasis zu arbeiten. „Wenn sich ein gesicherter Broterwerb ergibt, sind sie natürlich weg." D.St.