Lokalkoloratur

Apokalyptische Motive, fies-schleimige Gesichter, „kapitalistische Fratzen“, mithin eindringliche kritische Grafik von Andreas Paul Weber (1893-1980) werden noch bis zum 20. November in der Langenhorner Fritz Schumacher Schule gezeigt. Erich Arp, langjähriger Freund von Andreas Paul Weber, hat aus seiner umfangreichen Privatsammlung einen, wie er sagt, „feinen Extrakt“ von 40 Lithographien aus der Zeit von 1933 bis 1980 zusammengestellt. Darunter sind auch einige Unikate, wie die 1970 entstandene Arbeit „Der Überläufer“, zu sehen. Für Erich Arp stehen die ausgewählten Exponate für ein eindeutiges „politisches Bekenntnis“ von Andreas Paul Weber: Einem großen Grafiker, der zu jeder Zeit mit seinen künstlerischen Mitteln, mit allegorisch-symbolhafter Satire und surrealem Formenreichtum minutiös den alltäglichen Rassismus und latenten Faschismus bedingungslos entlarvte und bekämpfte. Der 1980 verstorbene Künstler, der bis zuletzt grafisch arbeitete, wäre in diesem Jahr 100 Jahre geworden. Für die Ausstellungsveranstalter, die Hamburger Griffelkunst-Vereinigung, Anlaß genug, der politischen Kompromißlosigkeit Webers zu gedenken. Weber selbst hatte über Jahrzehnte hinweg in der Griffelkunst eigene Grafiken veröffentlicht. ndie

bis 20. 11. Timmerloh 29